Berlin Alt-Friedrichsfelde 60

Teilnahme am städtebaulichen Werkstattverfahren ‚Alt-Friedrichsfelde 60‘ in Berlin-Lichtenberg mit Kepler 32 und SOWATORINI Landschaft

Auftraggeber: Land Berlin – Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen

Bearbeitungszeitraum: 11/2020 – 02/2021

Erläuterung

Der neue CAMPUS FRIEDRICHSFELDE zeichnet sich durch folgende Leitideen aus:

Es entsteht ein zusammenhängender Hochschul- und Verwaltungscampus, der durch die Ergänzung zentraler Funktionen und die Fortführung der ‚Campus-Achse‘ komplettiert wird.

Ein modulares Baukastensystem mit variablen Nutzungsbausteinen sorgt für ein Höchstmaß an Flexibilität.

Ein Gerüst aus einer einheitlichen Freiraumgestaltung schafft den Zusammenhalt der vielfältigen Baukörper und Nutzungen.

Die Überwindung der umgebenden Barrieren erreicht eine Vernetzung des Campus mit seiner Nachbarschaft und somit eine Einbindung ins Stadtgefüge.

Campusachse

Beginnend an der Hauptadresse für Fußgänger im Westen wurde mit der Bestandsbebauung der HWR eine Fußwegeachse begonnen. An dieser sollten sich weitere Baukörper ausrichten. Sie wurde jedoch nie vollendet. Diese begonnene Wegeverbindung wird zur Campus-Achse fortentwickelt, die das zentrale Erschließungselement des neuen Campus darstellt. An dieser Achse spannen sich auf der Nordseite Blöcke in unterschiedlichen Formaten auf. Hier könnten Verwaltung, Institute und Seminarräume der Hochschule sowie ein Gründerzentrum untergebracht werden. Auf der Südseite bilden einzelne Solitäre mit vielfältigen Architekturen einen Übergang zum Grünraum des Tierparks. Hier sind Nutzungen, wie studentisches Wohnen, eine Mensa mit Außenbereich zum Tierpark sowie eine Kindertagesstätte, denkbar. Wechselseitig entstehen verschiedene Plätze, die durch die angrenzenden Nutzungen jeweils unterschiedliche Charaktere ausbilden.

Bürodienstgebäude und Feuerwache

Kopf und östlichen Abschluss der Achse bildet das neue Bürodienstgebäude für die Bezirksverwaltung Lichtenberg. Dieses wird, wie das nördlich gelegene Gebäude der Feuerwehr, als linearer Baukörper ausgebildet. Auf der Südseite kragt ein eingeschossiger Sockel aus, der die gemeinschaftlichen Funktionen beinhaltet und den Bezug zum südlichen Außenraum herstellt.

Das flachere Gebäude der Feuerwehr sitzt auf einem 1,50 m hohen Sockel. Dieser gewährleistet eine angemessene Rampensteigung der Feuerwehrausfahrt zur höhergelegenen Gensinger Straße.

Zugang von der Straße Alt-Friedrichsfelde

Eingebettet in den nördlichen Grünsaum an der Straße Alt-Friedrichsfelde entstehen drei ein- bis dreigeschossige Baukörper mit sport- und mobilitätsorientierte Nutzungen. Vorstellbar sind hierbei: Eine eingegrabene und durch eine Glasfassade vom Außenraum einsehbare Sporthalle mit weiteren Sportnutzungen auf der Dachfläche im westlichen Baukörper, eine Skate- und/oder Kletterhalle mit Fitnesscenter im mittleren Baukörper sowie ein Mobilitäts-Hub mit Bäcker/Gastro, Car-/Bike-Sharing im Erdgeschoss und Parken in den Obergeschossen.   

Ein neuer Pavillon an Stelle der ehemaligen Tankstelle, sorgt für einen städtebaulichen Akzent an der östlichen Eingangssituation des Campus. Er vermittelt zum dahinterliegenden Platz – dem Campus-Entrée. Dieser dient als Schaufenster für Hochschule und Verwaltung, in dem Veranstaltungen und Ausstellungen stattfinden können. Im Sommer können diese auch den angrenzenden Platz einbeziehen und bespielen. Ebenfalls soll hier, z.B. in Form von festen Infotafeln oder Kunstprojekten, die Erinnerung an die Geschichte des Ortes wachgehalten werden.

Ein 16-geschossiger Hochpunkt an der Auffahrt zur Gensinger Straße schafft eine neue Landmarke, die den Campus auch nach außen repräsentiert. Er korrespondiert in seiner Höhe mit dem Hochhaus im Westen des Plangebietes. Hier kann ein Hotel mit Boardinghouse und angeschlossenem Wellness- und Konferenzbereich sowohl Berlin-Touristen als auch Gäste der Hochschule beherbergen.