Campus Sandheide Erkrath

Betreuung des architektonischen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbs nach RPW 2013 sowie des anschließenden VgV-Verfahrens für Stottop Stadtplanung

Auftraggeber: Stadt Erkrath / Kreis Mettmann

Bearbeitungszeitraum: 09/2019 – 07/2020

Anlass und Zweck

Der Schulstandort Sandheide in Erkrath-Hochdahl wird in den nächsten Jahren neu konzipiert und gestaltet. Neben der bestehenden Grundschule „Brechtstraße“ wird auf dem rund 1,8 ha großen Gelände zukünftig auch das Förderzentrum des Kreises Mettmann angesiedelt und bildet zukünftig zusammen mit der Grundschule den Bildungsstandort „Campus Sandheide“. Ein Brandereignis im Juni 2019, welches die Grundschule zu großen Teilen zerstörte, erhöht den Druck, das Vorhaben zügig umzusetzen. Ziel ist die Inbetriebnahme der beiden Schulen zum Beginn des Schuljahres 2024/2025.

Art des Verfahrens

Zu diesem Zweck wurde im Januar 2020 auf Grundlage einer durch Lehrer/innen, Schüler/innen, Eltern und Fachplaner/innen erstellten Machbarkeitsstudie ein anonymer Realisierungswettbewerb für Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten ausgelobt. Auslober sind die für die Grundschule verantwortliche Stadt Erkrath sowie der für das Förderzentrum verantwortliche Kreis Mettmann.

Wettbewerbsaufgabe

Wettbewerbsaufgabe war zum einen die Entwicklung der beiden Schulbaukörper, die durch eine gemeinsame „Lehrer-Lounge“ im Anschluss an die Verwaltungsbereiche der Schulen auch baulich verbunden sein sollten. Zum anderen sollten ein Gemeinschaftshaus mit den Mensen der beiden Schulen und den gemeinsamen Fachräumen (auch für eine öffentliche Nutzung) sowie eine Zweifach-Sporthalle und ein offenes Kleinspielfeld vorgesehen werden.

Verfahrensablauf / Preisträger

Im Rahmen eines vorgeschalteten Teilnahmewettbewerbs wurden 15 nationale und internationale Teilnehmer ermittelt. Diese wurden zu einem Rückfragenkolloquium am 20.01.2020 mit einer anschließenden Ortsbegehung eingeladen. Darüber hinaus bestand auch die Möglichkeit für schriftliche Rückfragen im Vorfeld der Entwurfsbearbeitung.

Die ursprünglich für den 27.03.2020 vorgesehene Preisgerichtssitzung wurde aufgrund der Corona-Pandemie zunächst ausgesetzt und am 08.05.2020 unter erweiterten Schutzvorkehrungen nachgeholt. Das Preisgericht, welches sich aus 7 Fachpreisrichter/innen (Architekten/Landschaftsarchitekten) und 6 Sachpreisrichtern (Politik) zusammensetzte, zeichnete hierbei die folgenden drei Preise aus:

1. Preis: HDR GmbH, Düsseldorf / Kortemeier Brokmann Landschaftsarchitekten GmbH, Herford
(Preisgeld: 38.250 €)

2. Preis: ARGE pier7 / Meyer Architekten, Düsseldorf / FSWLA Landschaftsarchitektur GmbH, Düsseldorf
(Preisgeld: 22.950 €)

3. Preis: HHA Planung GmbH, Aachen / Atelier für Landschaftsarchitektur Reepel, Düren
(Preisgeld: 15.300 €)

Beurteilung des Preisgerichtes

Beim 1. Preis überzeugte das Preisgericht die überzeugende Umsetzung der Campus-Idee. Der Entwurf sieht „attraktives zentrales Freiraumband“ und Schulhöfen, die „folgerichtig zur geschützten Südseite der Schulen“ liegen, vor. Das Preisgericht würdigt als Besonderheit das auf dem Dach der Sporthalle positionierte Kleinspielfeld. Dieses ist in der Beurteilung des Preisgerichts zum einen als „räumlich effizient“ und zum anderen als „attraktive Sportfläche mit ‚Aussicht‘“ beschrieben. Des Weiteren wurden die gute Organisation und einfache Orientierung der Schulen, das ökologisch nachhaltige Bebauungskonzept sowie die gelungene Freiraumgestaltung als positive Entwurfsmerkmale hervorgehoben.

Weitere Schritte

Im Anschluss an den Wettbewerb dient ein Verhandlungsverfahren nach VgV mit den drei Preisträgern dazu, das zu beauftragende Team zu ermitteln. Hierbei fließt das Wettbewerbsergebnis mit einer Gewichtung von 50 % in die Beurteilung ein. Die Rangfolge der Preise findet dabei durch entsprechende Punktevorsprünge Berücksichtigung.